Achtsamkeit und Rastlosigkeit

Achtsamkeit, oft durch Meditation praktiziert, hat sich als wirksames Mittel zur Reduzierung von Stress und zur Förderung der geistigen und körperlichen Gesundheit etabliert. Rastlosigkeit, die oft mit einem wandernden Geist oder dem Syndrom der unruhigen Beine in Verbindung gebracht wird, kann durch Achtsamkeit positiv beeinflusst werden.

Auswirkungen von Achtsamkeit auf den wandernden Geist

Reduzierung des wandernden Geistes: Studien zeigen, dass eine längere Praxis der Achtsamkeitsmeditation (mindestens zwei Wochen) das Umherwandern des Geistes reduziert und dessen negative Auswirkungen auf kognitive Aufgaben begrenzt (Feruglio et al., 2021). Meditation kann insbesondere bei ängstlichen Personen das Umherwandern des Geistes verhindern und die Leistung bei Aufgaben verbessern, indem sie die Aufmerksamkeit von internen Gedanken auf die gegenwärtige äußere Welt lenkt (Xu et al., 2017).

Achtsamkeit und das Syndrom der unruhigen Beine

Verbesserung der Symptome: Eine Pilotstudie zur Achtsamkeitsbasierten Stressreduktion (MBSR) bei Patienten mit dem Syndrom der unruhigen Beine zeigte Verbesserungen in der Schwere der Symptome, der Lebensqualität und der Schlafqualität. Die Teilnehmer berichteten auch über eine signifikante Verbesserung der Achtsamkeit und des psychischen Gesundheitszustands (Bablas et al., 2015).

Psychologische und physiologische Vorteile der Achtsamkeit

Positive Effekte auf die mentale Gesundheit: Achtsamkeit kann Symptome von Angst, Burnout und Depressionen lindern. Kurze Achtsamkeitsinterventionen haben sich als wirksam erwiesen, um das Wohlbefinden von Gesundheitsdienstleistern zu verbessern, obwohl größere Studien erforderlich sind, um die Auswirkungen auf die klinische Versorgung zu bewerten (Gilmartin et al., 2017).
Moderierende Rolle bei negativen Emotionen: Dispositionelle Achtsamkeit kann die Beziehung zwischen Langeweile und negativen emotionalen Symptomen moderieren. Personen mit höherer Achtsamkeit zeigen eine Entkopplung zwischen Langeweile und negativen Affekten (Lee & Zelman, 2019).

Herausforderungen und zukünftige Forschungsrichtungen

Notwendigkeit weiterer Forschung: Trotz der positiven Ergebnisse gibt es eine hohe Heterogenität in den Studien, und es sind weitere methodisch rigorose Studien erforderlich, um die neuronalen und molekularen Grundlagen der durch Achtsamkeit hervorgerufenen Veränderungen im Gehirn vollständig zu verstehen (Tang et al., 2015). Zudem sind weitere Untersuchungen notwendig, um die spezifischen Effekte von Achtsamkeit im Vergleich zu anderen Behandlungen zu klären (Chiesa & Serretti, 2009).

Insgesamt zeigt die Forschung, dass Achtsamkeit eine vielversprechende Methode zur Reduzierung von Rastlosigkeit und zur Verbesserung der mentalen Gesundheit darstellt, wobei jedoch weitere Studien erforderlich sind, um die Mechanismen und langfristigen Effekte besser zu verstehen.

Studien zu Achtsamkeit und Rastlosigkeit

Feruglio, S., Matiz, A., Pagnoni, G., Fabbro, F., & Crescentini, C. (2021). The Impact of Mindfulness Meditation on the Wandering Mind: a Systematic Review. Neuroscience & Biobehavioral Reviews, 131, 313-330. https://doi.org/10.1016/j.neubiorev.2021.09.032

Bablas, V., Yap, K., Cunnington, D., Swieca, J., & Greenwood, K. (2015). Mindfulness-Based Stress Reduction for Restless Legs Syndrome: a Proof of Concept Trial. Mindfulness, 7, 396 – 408. https://doi.org/10.1007/s12671-015-0457-9

Tang, Y., Hölzel, B., & Posner, M. (2015). The neuroscience of mindfulness meditation. Nature Reviews Neuroscience, 16, 213-225. https://doi.org/10.1038/nrn3916

Xu, M., Purdon, C., Seli, P., & Smilek, D. (2017). Mindfulness and mind wandering: The protective effects of brief meditation in anxious individuals. Consciousness and Cognition, 51, 157-165. https://doi.org/10.1016/j.concog.2017.03.009

Gilmartin, H., Goyal, A., Hamati, M., Mann, J., Saint, S., & Chopra, V. (2017). Brief Mindfulness Practices for Healthcare Providers – A Systematic Literature Review.. The American journal of medicine, 130 10, 1219.e1-1219.e17. https://doi.org/10.1016/j.amjmed.2017.05.041

Chiesa, A., & Serretti, A. (2009). Mindfulness-based stress reduction for stress management in healthy people: a review and meta-analysis.. Journal of alternative and complementary medicine, 15 5, 593-600. https://doi.org/10.1089/acm.2008.0495

Lee, F., & Zelman, D. (2019). Boredom proneness as a predictor of depression, anxiety and stress: The moderating effects of dispositional mindfulness. Personality and Individual Differences. https://doi.org/10.1016/J.PAID.2019.04.001