Was ist die Metta-Meditation im Kontext von MBSR?

Die Metta-Meditation, auch als Herzensmeditation, Liebende Güte-Meditation oder Freundlichkeitsmeditation bekannt, ist eine der Übungen im MBSR-Programm. Sie konzentriert sich auf die Entwicklung von Gefühlen der Freundlichkeit, des Mitgefühls, der (Mit-)Freude und des Gleichmuts gegenüber sich selbst und anderen.

Wie wird Metta-Meditation im MBSR-Kurs praktiziert?

Metta-Meditation beginnt normalerweise mit der Kultivierung von Freundlichkeit und Mitgefühl für sich selbst oder gegenüber einem „Wohltäter” (engl. Benefactor). Die Praktizierenden wiederholen innerlich bestimmte Sätze wie z.B. „Möge ich sicher sein.“, „Möge ich gesund sein.“, „Möge ich glücklich sein.“, „Möge ich in Frieden leben.“ oder „Möge ich mit Leichtigkeit leben.“. Mit der Zeit wird diese freundliche Absicht auf andere ausgedehnt: Menschen, die wir lieben, neutrale Personen (d.h. Menschen, die wir noch nicht näher kennen), schwierige Personen und schließlich alle Wesen.

Warum ist die Metta-Meditation ein wichtiger Bestandteil von MBSR?

Die Metta-Meditation erweitert das Bewusstsein für das gegenwärtige Moment und fördert eine Haltung der Freundlichkeit und des Mitgefühls gegenüber uns selbst und anderen. Sie macht die annehmende und freundliche Qualität der Achtsamkeit erfahrbar (Heartfulness). Diese positive emotionale Ausrichtung hilft, Stress abzubauen und das allgemeine Wohlbefinden zu verbessern.

Welche Auswirkungen hat die Metta-Meditation auf das Gehirn?

Wissenschaftliche Studien zeigen, dass die Metta-Meditation das Gehirn positiv beeinflusst. Insbesondere aktiviert sie Regionen, die mit Empathie und emotionaler Regulation verbunden sind. Mit fortgesetzter Praxis kann dies zu dauerhaften Veränderungen im Gehirn führen, die zu einer größeren emotionalen Stabilität und einem erhöhten Mitgefühl für andere führen.

Wie beeinflusst die Metta-Meditation unsere Gefühle und Einstellungen?

Metta-Meditation kann dazu beitragen, schwierige Emotionen (z.B. Ärger und Neid) und Vorurteile abzubauen und die Fähigkeit zu erhöhen, anderen gegenüber Mitgefühl zu empfinden. Sie kann auch helfen, freundlichere Einstellungen gegenüber uns selbst zu entwickeln und somit unser Selbstwertgefühl und unsere Selbstakzeptanz zu erhöhen.

Welche Vorteile bringt die Metta-Meditation für Anfänger?

Für Anfänger kann die Metta-Meditation ein besonders zugänglicher Einstiegspunkt in die Meditationspraxis sein. Sie bietet eine klare Struktur und konkrete Sätze, die helfen können, den Geist zu fokussieren und das Abschweifen der Gedanken zu minimieren.

Was sind mögliche Herausforderungen oder Risiken bei der Praxis der Metta-Meditation?

Obwohl die Metta-Meditation in vielen Fällen heilsam ist, kann sie auch Herausforderungen mit sich bringen. Manche Menschen finden es schwierig, Freundlichkeit und Mitgefühl zu empfinden, besonders in Bezug auf die eigene Person oder gegenüber schwierigen Personen in ihrem Leben.

Auch kann die Metta-Praxis verdrängten emotionalen Schmerz und Traurigkeit an die Oberfläche bringen. In solchen Fällen ist es hilfreich, dies mit einem qualifizierten MBSR-Lehrenden zu besprechen.

Bei Menschen mit schweren psychischen Störungen oder Traumata sollte die Praxis sorgfältig überwacht und bei Bedarf angepasst werden.