Wie wirksam ist Achtsamkeit bei der Prävention von Depressionen?

Studien zeigen, dass Achtsamkeit ein wirksames Mittel bei der Prävention von Depression sein kann. Eine dänische Metaanalyse aus dem Jahr 2011 zeigte, dass bei Patienten mit drei oder mehr depressiven Episoden in der Vorgeschichte das Rückfallrisiko um mehr als 40 Prozent reduziert wurde.

Es gibt Hinweise darauf, dass die Therapie bei schwereren Fällen – Patienten mit mehr Rückfällen und stärker traumatisierenden Erlebnissen in der Kindheit – wirksamer ist als bei leichteren Fällen. Eine speziell zur Depressionsprävention entwickelte achtsamkeitsbasierte Therapieform ist MBCT.

Was ist die Achtsamkeitsbasierte Kognitive Therapie (MBCT)?

Die Achtsamkeitsbasierte Kognitive Therapie (MBCT) ist eine Therapieform, die in den 1990er Jahren von Zindel Segal, Mark Williams und John Teasdale entwickelt wurde und abgeleitet ist aus dem MBSR-Programm nach Jon Kabat-Zinn. MBCT kombiniert Techniken der Achtsamkeit mit Elementen der kognitiven Verhaltenstherapie und wurde speziell zur Vorbeugung von Rückfällen bei wiederkehrenden Depressionen konzipiert, die ein großes Problem in der Depressionsbehandlung darstellen.

In der MBCT lernen Patienten, ihre Gedanken und Gefühle bewusst zu beobachten, anstatt automatisch auf sie zu reagieren. Durch Meditation und Atemübungen gewinnen sie Abstand von störenden Gedanken und lernen, diese als vorübergehende Ereignisse und nicht als absolute Wahrheiten zu betrachten.

Die MBCT hat sich als wirksam bei der Reduzierung des Rückfallrisikos für Depressionen erwiesen und kann zur Verbesserung des allgemeinen Wohlbefindens beitragen.

Kann Achtsamkeit eine Alternative zu Antidepressiva sein?

Die Achtsamkeitsbasierte Kognitive Therapie kann eine wichtige Alternative zu Antidepressiva darstellen. Eine Studie von 2015 verglich Antidepressiva und MBCT und fand heraus, dass die Rückfallquoten in beiden Fällen im Verlauf von zwei Jahren vergleichbar waren. Sie lagen zwischen 40 und 50 Prozent. Daher scheint die Achtsamkeitsbasierte Kognitive Therapie für Patienten, die sich auf eine psychotherapeutische Behandlung einlassen wollen, eine Alternative zur medikamentösen Rückfallprophylaxe zu sein.

Was sind die Vor- und Nachteile der achtsamkeitsbasierten kognitiven Therapie?

Die achtsamkeitsbasierten Methoden sind kostengünstig, da sie im Gruppenformat angeboten werden. Allerdings erfordern sie von den Betroffenen die Disziplin, jeden Tag 40 bis 50 Minuten zu üben. Zudem kann Achtsamkeit bei Patienten zu erhöhtem Stress führen, vor allem zu Beginn der Behandlung. Dies ist jedoch nicht ungewöhnlich und gilt auch für andere Therapien.