Aus dem Gedankenkarussell mit MBSR aussteigen

Als Gedankenkarussell (auch: Grübeln, Rumination) bezeichnen wir den Zustand, in dem Gedanken unaufhörlich kreisen, erfolglos Lösungen überlegt oder Selbstvorwürfe wiederholt werden. Oft passiert das in der Nacht bzw. im Morgengrauen. MBSR bietet Techniken, um diese mentalen Muster zu erkennen und dauerhaft zu verändern. Dieser Beitrag zeigt, wie MBSR dabei helfen kann.

Was sind typische Schwierigkeiten beim Stoppen des Gedankenkarussells?

Der Widerstand gegen das eigene Gehirn verstärkt die Wirkung von kreisenden Gedanken. Wer sich mit der Hirnforschung beschäftigt, kennt diesen Zusammenhang:  „Energy flows where attention goes.“ (Alle Energie fließt da hin, worauf sich die Aufmerksamkeit richtet). Deshalb bringt auch der feste Wille, etwas nicht zu denken, keine Erleichterung, im Gegenteil („Denken Sie jetzt nicht an den rosa Elefanten!”). All dies führt vielmehr oft zu Schlafstörungen, erhöhtem Stress und verminderter Lebensqualität.

Was sind häufige Missverständnisse beim Thema Gedankenkarussell?

Ein verbreitetes Missverständnis ist, dass man das Gedankenkarussell einfach „abschalten“ kann, indem man sich entscheidet, nicht mehr daran zu denken.

Welche MBSR-Techniken gibt es zum Verlassen des Gedankenkarussells?

Mit der Achtsamkeitsmeditation kann der betroffene Mensch eine Beobachterposition aufbauen. Somit kann er von außen auf das Gedankenkarussell sehen oder hinter den stetig fließenden Wasserfall der Gedanken treten und aus einer inneren Distanz sehen, was da im einzelnen abläuft ohne sich in den Inhalt der Gedanken zu verstricken.

Ab hier wird Selbstmitgefühl möglich: Aus einer mitfühlenden Haltung heraus ist es selbstverständlich, dass das Gedankenkreisen zu großen Schwierigkeiten führt. In der Rolle des nicht wertenden Beobachters kann der Mensch seinen Bezug zu dem verändern, was er beobachtet.

Das Ergebnis: Gelassenheit

Mit etwas Übung gelingt es, immer mehr Distanz zu Phänomenen wie dem Gedankenkarussell aufzubauen. So kann man gelassen feststellen: Irgendwo laufen Gedankenmuster vor sich hin, während ich in gesundem Abstand dazu meine Übersicht über die Situation wahrnehme und genieße.

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Stressmanagement, Achtsamkeit, Schlafhygiene, Selbstfürsorge.