Offenes Gewahrsein durch MBSR

Offenes Gewahrsein heißt die zentrale Fähigkeit in der Achtsamkeitspraxis. Sie ermöglicht es, Erfahrungen ohne Vorurteile und Filter wahrzunehmen. MBSR fördert diese Form des Bewusstseins, die zu tieferem Verständnis und Akzeptanz führt. Dieser Beitrag erklärt, wie MBSR offenes Gewahrsein unterstützt.

Was sind typische Schwierigkeiten beim Entwickeln offenen Gewahrseins?

Das Gehirn bewertet und kategorisiert von allein. Das ist an sich ein gesunder Vorgang, weil damit die Welt „in Schubladen“ eingeteilt und überschaubarer wird. Allerdings sind damit auch Schwierigkeiten verbunden. Denn es wird alles unwillkürlich bewertet, ob man will oder will. Viele Menschen finden es herausfordernd, ihre gewohnten Denkmuster und Reaktionen loszulassen und einfach nur zu beobachten, was ist.

Was sind häufige Missverständnisse beim Thema offenes Gewahrsein?

Ein häufiges Missverständnis ist, dass offenes Gewahrsein bedeutet, passiv oder indifferent gegenüber dem eigenen Leben zu sein. Offenes Gewahrsein ist jedoch eine aktive Praxis, die tiefes Engagement und Aufmerksamkeit erfordert, ohne sich von eigenen Gedanken und Emotionen mitreißen zu lassen.

Welche MBSR-Techniken gibt es zur Förderung von offenem Gewahrsein?

MBSR nutzt Achtsamkeitsmeditation, um die Aufmerksamkeit auf den gegenwärtigen Moment zu richten und ein breites Bewusstsein zu schaffen, das offen für alle Aspekte der Erfahrung ist. Während bei manchen Übungen im MBSR (z. B. Atemmeditation, Body-Scan oder achtsames Yoga) eher Konzentration und Fokussierung geübt werden, gibt es im MBSR-Kurs auch geführte Meditationsübungen. Diese helfen, das offene und weite Gewahrsein zu kultivieren und zu stärken. In diesem offenen Gewahrsein findet mühelos alles Platz (z. B. Gedanken, Körperempfindungen, Emotionen, Geräusche) – und der gegenwärtige Moment kann sich frei entfalten.

Verwandte Themen und Praktiken

Achtsamkeit, Präsenz im Hier und Jetzt, emotionale Regulation, Stressmanagement.