Der innere Beobachter in der MBSR-Praxis

Der innere Beobachter ist ein Schlüsselkonzept in der MBSR. Es dient dazu, Bewusstsein und Achtsamkeit zu entwickeln. Dieser Beitrag erklärt, wie Mindfulness Based Stress Reduction (MBSR) hilft, diese wertvolle Perspektive zu stärken. Der chilenische Biologe und Philosoph Humberto Maturana hat gesagt: „Alles, was gesagt wird, wird von einem Beobachter gesagt.“

Was sind typische Schwierigkeiten beim Kultivieren des inneren Beobachters?

Viele Menschen haben Schwierigkeiten, sich selbst mit einer gesunden Distanz zu betrachten. Dann beschränkt sich der innere Beobachter häufig auf die permanente Kritik – meist in Form von Selbstkritik. Besonders unter Stress und emotionalen Herausforderungen wird es schwer, nicht in automatische Reaktionen und Bewertungen zu verfallen.

Was sind häufige Missverständnisse beim Thema innerer Beobachter?

Ein häufiges Missverständnis ist, dass der innere Beobachter eine Art passiver Zustand ist, in dem man sich vom eigenen Leben distanziert oder teilnahmslos wird. Es geht jedoch darum, eine aktiv Präsenz und auch Allparteilichkeit gegenüber sich selbst zu entwickeln. So lässt sich aus einer gesunden Distanz und einem hilfreichen Betrachtungsabstand beschreiben, was im Innenleben gerade passiert – ohne von eigenen Gedanken und Gefühlen überwältigt zu werden.

Welche MBSR-Techniken gibt es zur Stärkung des inneren Beobachters?

Eine Technik wie der Body-Scan eignet sich hervorragend, um den gegenwärtigen Moment sowohl psychisch als auch somatisch (also: bezogen auf den Körper) spürend und – so gut es geht – ohne Urteil zu beobachten. Andere Meditationen im MBSR arbeiten mit dem sogenannten „Benennen“. Hierbei wird das, was innerlich beobachtet wird, im Stillen mit einem einem „Label“ versehen. Gedanken beispielsweise werden (unabhängig von deren Inhalt) dabei schlicht mit „Denken“ gelabelt. Viele Praktizierende empfinden dank des Benennens nicht nur mental, sondern sogar körperlich eine räumliche Distanzierung von dem benannten Gedanken.

Verwandte Themen und Praktiken

Selbstbewusstsein, Achtsamkeit, emotionale Regulation, Stressabbau.